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Geld anlegen für junge Leute

Meine Generation – die Kinder der 90er Jahre – kommt spätestens dieses Jahr in eine Phase in welcher man selbst sein Geld anlegen muss. Bei einer durchschnittlichen Inflation von zwei Prozent in Deutschland ist dieses Thema wichtig für jeden. Wer heute 100€ unter das Kopfkissen legt, der hat in 10 Jahren nur noch einen Gegenwert von heute 82€. Aus diesem Grund ist es wichtig euer Geld anzulegen.

Zunächst ist zu entscheiden wann ihr das Geld wieder braucht. Wer sich etwas zur Seite legt, hat meistens  einen klaren Anlagehorizont. Das kann eine kurzfristige Anlage unter 7 Jahren sein in denen auch kurzfristig auf das Geld zugegriffen werden kann. Oder ein langfristiges Anlegen, wenn man auf das Vermögen für mindestens 7 Jahre verzichten kann.

Kurzfristiges Anlegen:

Wer sein Geld jederzeit braucht oder auf eine größere Anschaffung spart, für den gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit: Tagesgeld. Hier bekommt ihr Momentan maximal 0,6 Prozent bei der Consorsbank* für bis zu 12 Monate garantiert. Euer Geld ist auf diesem Konto absolut sicher, ebenso wie die Zinsen. Dazu könnt ihr jederzeit darauf zugreifen. Als Faustregel gilt immer mindestens drei Monatsgehälter auf einem Tagesgeldkonto zu parken um für ungeplante Ausgaben gerüstet zu sein.

Wer sich für einen Zeitraum von beispielsweise drei Jahren von seinem Geld trennen kann für den bieten sich Festgeldkonten an. Leider sind auch hier die Zinsen im Keller und so sollte man sich auf keinen Fall länger als drei Jahre binden. Die besten Zinsen bekommt man aktuell bei der französischen Oney* Bank. Dort gibt es bei einer Laufzeit von 36 Monaten einen Zinssatz von 0,8 Prozent.

Langfristiges Anlegen:

Wer jedoch länger auf sein Geld verzichten kann, dem winken auch höhere Rendite. Die Lösung heißt ETFs. Dabei handelt es sich um sogenannte Indexfonds. Jeder kann sich innerhalb von wenigen Minuten ein Depot einrichten. Zum Beispiel bei INGDiba* bezahlt ihr nichts für die Kontoführung. Am besten macht ihr einen Sparplan, dann müsst ihr euch um nichts mehr kümmern. Die Kosten dafür liegen bei 1,75% des Anlagebetrags.

Um eine möglichst sichere Investition in Aktien sicherzustellen ist eine große Diversifikation sinnvoll. Am besten eignet sich dafür ein Weltportfolio. Das heißt ihr bildet mit zwei ETFs einen Großteil der weltweiten Aktien ab. Wer 70% seiner Investitionen in den MSCIWorld (bildet die wertvollsten Aktien der Industrieländer ab) und 30% in den EmergingMarkets (bildet die wertvollsten Aktien in den Schwellenländer) anlegt, hat 2500 Aktien im Depot. Die beiden verlinkten ETFs kosten nur 0,2% pro Jahr und investieren die Gewinne automatisch wieder (thesaurierend).

Wer nun also beginnen will sein Geld anzulegen sollte nicht auf den richtigen Moment warten. Der kommt nicht und je früher ihr beginnt umso besser. Lasst euch nicht durch die aktuell hohen Kurse abschrecken. Wer einen Sparplan beginnt kauft einfach ständig Aktien, das heißt bei hohem Preis und auch bei niedrigen Preis. So profitiert man durch die niedrigeren Preise auf von fallenden Kursen in einem gewissen Maß – das Ganze nennt sich Cost-Average-Effekt.

Also nicht warten – startet euren ersten Sparplan und wenn es nur 25€ pro Monat sind.

*= Mit den Links zu Banken und Bankprodukten verdiene ich kein Geld. Es sind nur meine persönlichen Favoriten.

Bilder: Titelbild ist von Olga DeLawrence, das zweite Bild von Markus Spiske – beide erschienen auf Unsplash.